Seniorenreise GCSG vom 12. – 18. Mai 2024 nach Bordeaux

Wo soll ich meinen Bericht bei all den Eindrücken nur beginnen?
Bei einem der sieben gemeinsamen Essen in erstklassigen Restaurants? Oder den
vier Châteaux-Besuchen? Den übrigen Besichtigungen (Cité du Vin und Altstadt
von Bordeaux, St. Emilion mit unterirdischer Kirche und Austernzucht im Bassin
d’Arcachon)? Den sieben offiziellen Apéros? Oder den drei zusätzlichen Apéros,
die der Apéro-Hardcore-Teil unserer Gruppe auch noch unterbrachte? Oder doch
bei den vier Golfrunden?

Ich denke, ich beginne mal mit dem Bedanken. Der Dank geht
als erstes an Brigitte Fux, die dieses einmalige Programm perfekt vorbereitet
und organisiert hat, und auch immer wieder sicherstellte, dass wir nicht
verloren gingen. Weiter an den Capitano Emilio Amati, der für die Organisation
vor Ort zuständig war und es schaffte, dass jeweils alle zur richtigen Zeit am
richtigen Ort waren. Und nicht zuletzt meinen Kollegen, für deren
Durchstehvermögen ich als Hamburger bei einer Seniorenreise meine höchste Achtung
habe. Ich denke, es war der allgemeine Tenor, dass wir zusammen eine sehr
schöne Woche in bester Kameradschaft verbracht haben, die wir so schnell nicht
vergessen werden.

Fahren wir fort mit dem Golf, das letztlich doch im
Mittelpunkt stand. Oder besser gesagt die vier Gummi-Güggel, um die es jeweils
ging (siehe Symbolbild mit Nicolas Bethell unter den Fotos…). Diese Güggel
erhielt derjenige im Flight, der einen Drei-Putt machte. Wer ihn bei Loch 9
bzw. 18 hatte, musste den Apéro bezahlen. Erstaunlich, zu was für strategischen
Überlegungen manche dabei kamen, um eben diesen Drei-Putt zu vermeiden 😉.

Zu einem allseits unerwarteten Triumph kam Giancarlo
Tottoli. Als es darum ging, einen von Emilio persönlich gekennzeichneten Ball zurückzubringen,
schaffte er das Kunststück als einziger. Gratulation! Dabei konnte man ihn an
den anderen Tagen schon auf den ersten Löchern in schöner Regelmässigkeit beobachten,
wie er auf Abwege geriet. Aber eben, es zählt, wenn’s zählt.

Spricht man vom Golf, kann man das Wetter nicht beiseitelassen.
Es regnete nicht immer, auf der ersten Runde gar nicht. Aber wenn es schüttete,
dann richtig. Wie uns berichtet wurde, sind in Bordeaux seit letztem Oktober 1’500mm
Regen gefallen, soviel wie sonst in anderthalb Jahren. Das ist nicht nur ein
Problem für die Golfplätze, sondern auch für die maschinelle Bearbeitung der
Reben. Die brauchen jetzt trockenes Wetter, damit der Wein nicht darunter
leidet.

Gewohnt haben wir im Golf du Médoc Resort, also links der
Garonne, dort wo der Cabernet Sauvignon vorherrscht. Dieses Resort verfügt über
zwei schöne Golfplätze, die wir beide spielten. Die Anlage des Platzes Golf du
Margaux, der in der Nähe liegt, war sehr interessant. Allerdings scheint das
Geld für die Pflege seit einer Zeit knapp zu sein. Auch der Zustand der
Garderobe inkl. Anzahl Duschen war alles andere als Goldi-like. Übertroffen
wurde die Kargheit der Garderoben mit einer einzigen Dusche durch den Grand
Saint-Emilionnais Golf Club, der allerdings sehr schön zu spielen war und auch besser
gepflegt wurde.

Bei den Besuchen der Weingüter gilt es das Château La
Faugères im von der Merlot-Traube dominierten St. Emilion- hervorzuheben, das
von Mario Botta gebaut wurde und dem Schweizer Silvio Denz gehört. Warum? Weil seine
Weine, die über ein ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis verfügen, auch
im Restaurant des Goldi angeboten werden. Dazu auch das Château Lafaurie-Peyraguey
im Sauterne-Gebiet, dessen 2*-Michelin-Restaurant wir nach der Degustation
besuchten. Wie man es in dieser Preisklasse nicht anders erwarten kann, war die
Qualität und die Location ausgezeichnet. Beeindruckend war auch die Anzahl des
Personals, das uns bediente.

Ich hoffe, ich habe nichts und niemanden vergessen und schau
vorwärts auf die nächste Senioren-Reise.

Rolf Stahel  22.05.2024

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